4 Tipps für bewussteren Konsum auf Social Media

Von Zeit zu Zeit nehme ich mir bewusst Zeit offline und genieße es so sehr. Ich liebe es auch einfach darüber zu schreiben und meine Erfahrungen zu teilen, wie ich mehr Bewusstsein in meinen Alltag schaffe und vor allem mit Social Media.

Mir ist es schon einige Male passiert, dass ich „nur ganz kurz“ auf Social Media schauen wollte und dann sind zack… ein paar Stunden vergangen. Die Zeit verfliegt wie im Flug, weil Plattformen wie Instagram oder YouTube unser Nutzerverhalten tracken und dementsprechend ähnliche Posts oder Videos anzeigen. Sie wollen uns auf der Plattform behalten, ohne dass wir es merken.

Meine Erfahrungen zu Social Media habe ich vor ein paar Jahren in diesem Gedicht namens „Reizüberflutung“ geteilt, bevor ich mehrere Wochen eine Social Media Detox Pause machte. Und jetzt fühlt es sich für mich genauso an, wie in meinem Gedicht beschrieben: Es ist alles zu viel, zu voll zu laut. So viele Informationen prasseln auf uns ein. So viel Content, wie hilfreiche Tipps oder Selfies, geshootete Fotos, Memes, Reels, Videos und so weiter. Zu allen möglichen Themen findet man was. Und es hört einfach nicht auf. Denn jeden Tag wird mehr gepostet, während ältere Inhalte, die vielleicht älter als 2-3 Tage sind gar nicht mehr angezeigt werden, es sei denn du klickst explizit auf ein bestimmtes Profil.

Und für mich habe ich entschieden, dass ich darauf gar keinen Bock mehr habe. Ich konsumiere auf Social Media und allgemein nur noch bewusst.

 

Was genau bedeutet bewusster Konsum?

 

Konsum beschreibt alles, was wir in uns aufnehmen. Sei es auf physischer, energetischer oder materieller Ebene. Also logisch, dass wir da nicht nur Lebensmittel konsumieren, sondern eben auch Nachrichten, Content auf Instagram, Informationen, die uns interessieren oder eben auch nicht.

Bewusster Konsum bedeutet für mich wirklich achtsam zu sein. Wirklich aufmerksam wahrzunehmen, was für Informationen wir aufnehmen. Ob es uns vielleicht Energie gibt oder Energie raubt. Ob es uns in dem Moment gerade dient oder wir vielleicht eher gerade prokrastinieren und etwas anderes tun sollten / wollten.

 

 

Meine eigenen Erfahrungen mit handyfreier Zeit

 

Ich hatte mich schon oft mit Social Media Detox beschäftigt und hatte es auch immer mal wieder versucht. Zum ersten Mal habe ich es 2019 ausprobiert. Und ich muss zugeben: Anfangs fiel es mir unglaublich schwer. Ich hatte mir direkt vorgenommen mein Handy nicht mehr zu nutzen, was schwer war, weil ich zu dieser Zeit in einer digitalen E-Commerce Firma im Marketing gearbeitet habe und auch mein Handy zum Arbeiten brauchte.

Doch abseits von der Arbeitszeit fiel es mir auch Wochenende schwer. Ich nahm alle paar Minuten mein Handy zur Hand, um was zu tun? Zu schauen, dass ich KEINE neue Nachricht bei WhatsApp oder Instagram habe. KEINE neuen E-Mails. KEINE neuen Likes. Ich könnte das hier noch ewig ausführen, aber ich denke, du hast es verstanden und fühlst es vielleicht.

Anfangs war mir das auch gar nicht bewusst, bis ich mich mal selbst beobachtet habe, wie oft ich das tat. Bis ich eben Bewusstsein für mein Social Media Verhalten geschaffen habe. Das war wirklich erschreckend.

Ich merkte, wie viel wertvolle Zeit ich verlor, einfach nur, weil ich stundenlang durch Instagram scrollte oder mir zigtausend YouTube Videos angeschaut hatte.

Eines meiner größten Ängste ist: Am Ende des Lebens etwas zu bereuen. Vor allem, etwas zu bereuen, das ich nicht getan habe. Mein Ich vor ein paar Jahren (und auch heute noch) dachte sich also: „Wenn ich also die Zeit nicht sinnvoll nutze, um das zu tun, was ich wirklich will. Dann werde ich das irgendwann bereuen und das geht nicht. Wozu lebe ich, wenn ich meine Zeit nicht auskoste?“.

Und siehe da: Es hat immer besser geklappt. So, dass ich langsam mein Handy für ein paar Stunden weglegen konnte und jetzt sogar auch ein paar Tage.

Wie habe ich das gemacht? Die Antwort ist: die Regelmäßigkeit, die dann zur Gewohnheit wird. Aber hier noch meine Tipps für bewussteren Konsum auf Social Media.

 

Meine Tipps für bewussteren Konsum auf Social Media oder Social Media Detox

 

1. Setze dir ein Warum
Irgendwann stellte ich mir eine entscheidende Frage und zwar: Warum, will ich eigentlich offline sein? Was gibt es mir? Denn du kennst das bestimmt auch aus anderen Lebensbereichen. Wenn du zum Beispiel ein Business aufbauen willst, brauchst du ein starkes Warum, ein Ziel vor Augen. Wenn du dich auf eine Partnerschaft, eine neue Beziehung einlässt, fragst du dich, bestenfalls, auch warum, was die Intention oder die Absicht ist. Ist es etwas langfristiges oder „nur so zum Spaß“.

Da wusste ich ganz genau: Ich will weniger auf Social Media verbringen, weil ich meine wertvolle Zeit sinnvoll nutzen will. Der Sinn in allem, was ich tue und generell in allem, was existiert, ist mir besonders wichtig. Und da ich, so wie Bruce Lee („Das wertvollste im Leben ist die Zeit – Leben heißt, mit der Zeit richtig umzugehen.“), finde, dass unsere Zeit das Wertvollste ist, das wir haben.

Also frage dich: Warum willst du eigentlich offline sein?

 

2. Beobachte dich selbst
Lerne die Kunst dich selbst zu beobachten, dich selbst zu reflektieren. Eigentlich ist es gar keine Kunst. Es braucht nur unsere eigene Achtsamkeit. Beobachte dich zum Beispiel selbst in den Situationen, wo du zum Handy greifst, um eine Social Media App zu öffnen. Wann (in welchen Situationen + Uhrzeit technisch) und wie häufig konsumierst Du? Und dann mache zum Beispiel eine Strichliste. Wie oft war das am Ende des Tages? Und wie oft wird es wohl morgen sein?

Halte in der Situation für einen kurzen Moment inne und stelle dir die folgenden Fragen. Das kann auch 1 Minute sein. 1 Minute, die so unglaublich aufschlussreich ist: 

– Wieso will ich gerade durch Instagram scrollen?
– Was wollte ich eigentlich stattdessen gerade tun?
– Warum tue ich das akuell gerade nicht und bin stattdessen auf Social Media?
– und für Fortgeschrittene: Was für ein unbewusstes Bedürfnis steckt wohl dahinter? (z.B. Ist es eine Ablenkungsstrategie, weil ich etwas wichtiges gerade nicht machen möchte? Stichwort Prokrastination)

Je mehr wir unser Verhalten, Gedanken und Gefühle bewusst sind, desto mehr können wir entgegen steuern. Wie können wir denn wissen, wie wir bewusster konsumieren, wenn wir es uns noch nicht bewusst sind, wie oft und in welchen Situationen wir überhaupt konsumieren? Daher: Selbstreflexion ist der Schlüssel.

Sich immer wieder selbst zu reflektieren und in die Beobachterrolle zu wechseln ist so wichtig, um zu verstehen, warum wir etwas so tun, wie wir es tun. Um unseren Herzenswünschen und Träumen näher zu kommen, bedarf es eine Veränderung in unserem Verhalten. Wir dürfen Produktivität und Bewusstsein zurück in unseren Alltag einladen.

3. Entscheide bewusst, was für Informationen Du aufnehmen willst und was nicht!

Schaue dabei z.B., wem du auf YouTube, Instagram und Co. folgst oder abonniert hast und ob dir der Content Energie schenkt und dich inspiriert. Wenn ja, dann super.  

Wenn Dir jemand Energie raubt oder Dich enorm triggert, frage dich: Willst du deine Zeit damit verbringen dich über deren Content oder diese Person aufzuregen? Dann wird es Zeit auf „Entfolgen“ zu klicken! Und schon fühlt es sich so viel leichter an! 

Du folgst nur noch den Personen oder den Accounts, die dir wirklichen Mehrwert bringen. Die dich wirklich weiterbringen oder dir eine Freude bereiten. Nicht, weil du die Person von irgendwoher kennst und wenn du ihr entfolgst, dann ist es doof, weil …. (hier deinen Bullsh*t Gedanken einfügen!). Interessiert der Person doch auch gar nicht. Und wenn ihr so eine tiefe Verbindung habt, dann finden sich doch bestimmt auch andere Wege, wie wir weiterhin in Kontakt bleibt, abseits von Social Media.

4. Erkenne deine Selbstsabotage-Muster

Vielleicht kennst du den Begriff FOMO (Englisch: Fear of Missing Out = Deutsch: Angst etwas zu verpassen).

Ohja, die Angst etwas zu verpassen. Wenn du mal nicht online bist. Wenn du mal nicht erreichbar bist. Vielleicht könnte etwas super wichtiges passieren, wenn du nicht online bist? Vielleicht teilen deine Freunde etwas, während du zuhause bist und du verpasst es und alle werden dann nur noch über diesen Abend sprechen?

Nein. Ich glaube nicht. Sei mal ehrlich zu dir: Meinst du das wird wirklich passieren? Ist es nicht eher deine FOMO, die sich zeigt? Alleine, dass es einen Begriff für solch ein Phänomen gibt, finde ich echt krass. Ich würde sagen: Probiere es einfach mal für dich aus und erkenne für dich, was sich zeigt. Meistens sind wir uns unseres eigenen Verhaltens gar nicht bewusst. Manchmal sind es ja auch sogenannte Schutzstrategien, die sich zeigen.

Vielleicht, um zu prokrastinieren, weil wir etwas Wichtigeres gerade nicht tun wollen? Vielleicht, um eine Leere zu füllen, die anderes nicht füllen können? Vielleicht, um gesehen zu werden, weil wir das Gefühl haben, uns sieht sonst keiner?

Wer weiß, die Beweggründe sind bei jedem individuell. Wie du das herausfindest: Natürlich, indem du dich selbst reflektierst, in dich gehst, dich selbst beobachtest und daraus deine eigenen Schlüsse ziehst. Also wieder Tipp Nr. 2 – da schließt sich der Kreis!

Weitere Tipps in „SACRED ME TIME“

 

Wenn du Lust hast, auch mehr achtsame Zeit mit dir zu verbringen und deine Zeit sinnvoller zu nutzen als mit Social Media, dann lege ich dir meinen Guidebook ans Herz: SACRED ME TIME (Coming 2024). Es ist eine überarbeitete Version meines kostenlosen Offline Adventskalenders aus dem Jahr 2021. Vielleicht kennst du ihn noch?

Was willst du gerne noch offline in deinem Leben erleben? Teile es sehr gerne in den Kommentaren oder schreibe mir eine Nachricht über das Kontaktformular. Ich freue mich von dir zu lesen.

Deine Julia

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