Zwischen Paradies und Armut

Wir glauben im Paradies sind die Menschen glücklicher. Näher an der Natur, an einem weißen Sandstrand lebend, mitten im Dschungel. Das glauben wir – so war es auch meine Vorstellung. Die Menschen müssen doch unglaublich glücklich sein, wenn man an so einem schönen Ort lebt.

Doch die Menschen dort haben weniger als wir im Westen, leben in Armut, kämpfen metaphorisch um das Überleben und verdienen, wenn sie einen Job haben vielleicht ca. 120€ im Monat. 

Während wir im Westen ein sicheres Zuhause haben und im Überfluss der Konsumgesellschaft leben. 

Wir wollen die Welt verändern, doch tun wir wirklich etwas dagegen? 

Jeder von uns kann einen Beitrag leisten. Du musst nichts besonderes sein, dein Talent ist es, das weiterzugeben, was du hast. Dein Talent ist es, mit den Mitteln, die du hast, einen Beitrag zu leisten.

Du musst dich nicht mit anderen Menschen vergleichen. Und wenn, dann vergleiche dich nicht mit denen, die mehr haben als du, um dich schlechter zu fühlen oder mit denen, die noch weniger haben als du, um dich besser zu fühlen.

Nimm wahr, dass diese Unterschiede existieren und wenn es dich emotional berührt, dann tu etwas dagegen. Du hast es gut, du lebst in deinen vier Wänden. Hast vielleicht einen Job und verdienst etwas Geld. Deine Gedanken kreisen nicht darum, wie du etwas zu essen findest, sauberes Trinkwasser bekommst oder wo du schlafen wirst. 

Dein Lebenssinn ist nicht nur das Überleben. Mensch zu sein ist nicht nur zu überleben, sondern das Leben, das Menschsein mit unseren Sinnen zu erfahren. Wir sind nicht mehr in der Steinzeit, wo wir Angst haben von wilden Tieren gefressen zu werden. Wir sind in einer Zeit geboren, in der es uns möglich ist, bewusst zu denken, zu fühlen und zu handeln.

Doch gibt es Menschen auf der Welt, die in ärmeren Ländern leben. Es hat einen Grund, einen Sinn, warum wir uns als Seele entschieden haben an einem bestimmten Ort zu inkarnieren. 

Ich schäme mich, weil ich das (bisher) nicht wertschätzt habe. Weil ich sinnlos konsumiert habe. So viel Geld für Unnötiges ausgegeben, meinem Wohlstand und meinem Wohlbefinden zu stärken, wo es Menschen gibt, denen mit nur 1€ schon geholfen werden kann. Erst hier auf meiner Reise in Südostasien bin ich zum ersten Mal Armut begegnet. 

Meine Eltern haben es vor mir ferngehalten. Als erste Generation Flüchtlinge während des Vietnamkrieges in den Siebziger Jahren nach Deutschland gekommen, haben meine Eltern alles getan, um uns ein besseres Leben zu ermöglichen. Uns von Leid, Schmerz und Armut fernzuhalten. Und so wurden wir von der realen Welt abgeschirmt. Sind eingedeutscht, feiern sogar wie Deutsche Weihnachten, obwohl wir nicht dem christlichen Glauben angehören. Einfach nur, um dazu zu gehören. Damit wir uns nicht anders fühlen.

Und da erkannte ich, dass ich genau diesen Teil in mir bisher versteckt habe. Nicht selbstbewusst gelebt habe, meinen asiatischen Teil versteckt habe und zur westlichen Welt dazu gehören wollte – genauso wie ich die Armut und alles, was sich abseits der westlichen Welt abgespielt hat, ebenso ausblenden und verstecken wollte. 

Doch das hört jetzt auf. Das endet jetzt. Wir sehen hin, außerhalb der westlichen Welt, zurück zu den Wurzeln und der Realität dieser Welt.

 

Auf meiner Reise bin ich auf Lombok, Indonesien das erste Mal der Armut begegnet, Kinder, die auf der Straße Armbänder verkaufen – und mein Herz ist erstarrt. In meinem Kopf spielte sich nur die Handlung des Filmes „Slumdog Millionaire“ ab. Wie Waisenkinder von der Mafia gefangen genommen werden, um Geld zu verdienen und dabei alles, was sie verdienen abgegeben müssen. Zu schrecklich die Vorstellung, dass ich es hautnah erlebe. Ich wusste nicht, was ich tun sollte oder wie ich denen helfen konnte. Sollte ich nun etwas kaufen? Bringt es ihnen etwas? Oder sollte man es einfach ignorieren? Die meisten tun es, einfach wegsehen und nicht darüber nachdenken, was mit ihnen ist. Ich konnte es nicht und nahm es den ganzen Tag mit, bis ich abends vor meinem Partner emotional zusammengebrochen bin. Ich habe mir so sehr gewünscht ihnen zu helfen, aber fehlte mir das Wissen und die Gewissheit, ob ihnen auch wirklich geholfen wird. 

Ca. eine Woche nach der Begegnung verging und wir haben in Indonesien einen unglaublich herzlichen Menschen getroffen. Er hat uns in sein Dorf eingeladen. Etwas zu essen angeboten, uns sein Zuhause, seine Familie vorgestellt und seinen Dschungel. Frische Kokosnüsse gepflückt, direkt von der Kokospalme und uns durch die Pflanzenwelt seines Dschungels gezeigt. Eine Tour durch Lomboks Natur für umsonst. Andere würden für solch eine Tour und das Abendessen, inkl. frische Kokosnüsse Geld verlangen – doch er wollte nichts. Gar nichts. Er hat uns direkt als Teil seiner Familie aufgenommen. 

Diese Herzlichkeit ist Gang und Gebe im Dorf. Genauso wie sein Onkel, den dir einige Tage später kennenlernen durften und über das Leben philosophiert haben. Aus heiterem Himmel erzählte er uns, was sie für Projekte im Dorf aufgezogen hat. Wie sie mit dem wenigen Geld, dass sie verdienen, ca. 120€ im Monat, Waisenkinder und ältere Menschen unterstützen, ihnen eine Bildung schenken, ein Dach über den Kopf, sauberes Trinkwasser, die Gebühren für die Schule bezahlen, damit sie einmal eine bessere Zukunft haben. Oder wie sie mit den Kindern Plastik aus dem Ozean sammeln und daraus Upcycling Projekte kreieren.

 

Ohne, dass wir es forciert haben, sind wir Menschen begegnet, die eine ähnliche Vision für die Welt haben: Die Natur zu erhalten und die Zukunft, durch unsere Kinder zu fördern. Bereits über 160 Waisenkinder haben sie unterstützt, so dass einige nun auch studieren können.

Aktuell unterstützen sie 13 Waisenkinder, die Schulgebühr für alle 13 Kinder beträgt monatlich 300€. 

Wenn du den Ruf spürst mit deinen Mittel zu helfen, auch jeder einzelne Betrag hilft, spende unglaublich gerne. Deine Spende geht zu 100% an die Menschen vor Ort, die in die Schulbildung der Waisenkinder mit einfließt, sowie Nahrung, sauberes Trinkwasser und Hilfsmittel, um das Plastik zu sammeln.

Wenn du spenden möchtest, überweise den Betrag direkt über PayPal: https://www.paypal.com/paypalme/juliamai (PayPal Adresse: jtn.mai@gmail.com) oder schreibe mir eine Nachricht (hello@maispirit.com) für eine Banküberweisung. In Kürze wird ein Spendenkonto eingerichtet, bis dahin sammeln wir den Betrag auf diesem Wege.

Danke für dich und deinen Beitrag für die Zukunft und den Erhalt unserer Welt.

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