Mein spirituelles Erwachen und „Dark Night of the Soul“

Es gab keinen Schlüsselmoment, von dem ich dir berichten kann, dass dieser eine Moment mein ganzes Leben verändert hat. Manchmal kommt Veränderung schleichend und Schritt für Schritt. Genauso war es bei mir.

Meine Ausgangssituation

Mein ganzes Leben habe ich mich fehl am Platz gefühlt. Als würde ich nirgendswo dazu gehören. Nicht verstanden. Nicht gesehen. Nicht gehört. Ich habe mich angepasst, um “normal” zu sein. Habe mich angepasst, um gesehen oder gehört zu werden. Geliebt zu werden. Wertgeschätzt und anerkannt zu werden. Und das zeigte Früchte. Ich wurde gesehen, wenn ich mich nicht nur brav anpasste, sondern auch durch Leistung.

Egal, ob in meiner Ausbildung, Studium oder den Jobs, wo ich angestellt war, ich habe immer mein Bestes gegeben. Ich habe mich selbst unter Druck gesetzt, um überdurchschnittliche Ergebnisse zu erschaffen, was auch durch mein Umfeld verstärkt wurde. Mein Muster: Perfektionismus. Mein Motivationstreiber: Wertschätzung durch Leistung. Ich befand mich in einer Spirale, die mich zum einen zu Höchstleistungen pushte, aber zum anderen auch in ein tiefes Loch. Doch erkannt hatte ich es zu dem Zeitpunkt noch nicht.

Erste Berührungen mit Spiritualität, Buddhismus und Psychologie

Meine erste spirituelle Erfahrung begann 2006 als ich durch einen Todesfall in der Familie mit dem Buddhismus in Berührung kam. Ich lernte die buddhistischen Lehren kennen und war von Anfang an fasziniert von der Geschichte von Siddharta Gautama. Ich beobachte viele buddhistische Mönche und Nonnen und konnte mich nicht mit dem Gedanken anfreunden, dass man ein glückliches Leben führen konnte, indem man sich strengen Regeln unterwirft und sich selbst aufgibt. Also distanzierte ich mich von den Praktiken des Buddhismus, aber war trotzdem fasziniert von dem was Buddha im Kern lehrte: Achtsamkeit, Reinkarnation und den mittleren Weg. Aber näher damit beschäftigt hatte ich mich nicht.

Mich faszinierte schon immer der Mensch an sich und wie es so viele Menschen auf der Welt gibt, die alle komplett einzigartig sind. In meinem Wirtschaftspsychologie-Studium habe ich erkannt, dass vieles, was aus dem menschlichen Handeln und Denken resultiert meist vom Unterbewusstsein entspringt. Egal, was wir bewusst lenken, das Unterbewusstsein bleibt ganz tief unter der Spitze des Eisberges verborgen. Im Laufe meines Studiums widmete ich mich dann auch privat dem Menschen und philosophischen Fragen zu: Und somit begann im Jahr 2018 meine Reise zu mir selbst. Ich widmete mich der Persönlichkeitsentwicklung und las Erfahrungen von Menschen, die ein glückliches und selbstbestimmtes Leben führen. Die alle davon berichtet haben, wie sie nach Jahrzehnten in Führungspositionen von Corporate Unternehmen unglücklich waren. Sie wollten mehr und haben auch mehr bekommen. Aber da oben anzukommen war nicht das, was sie erfüllte. Sie haben ihre Jobs aufgegeben und sich selbstständig gemacht. Und da fing ich zum ersten Mal an darüber nachzudenken, ob ich denn überhaupt Teamlead sein möchte und irgendwann ganz oben im Management in dieser Software-Firma. Und die Antwort war ganz klar: Nein.

Mein Körper rebellierte

Aber was wollte ich eigentlich? Wer bin ich überhaupt? Was sind meine Stärken? Wofür stehe ich und was sind meine Werte? Was ist der Sinn des Lebens und was will ich überhaupt in meinem Leben? Das wusste ich nicht. Ich wusste nur, dass ich selbstbestimmtes Leben führen will. Selbst entscheiden, wann ich arbeite, mit wem und wie viel. Meinen Alltag so zu gestalten, wie es für meine Bedürfnisse und Energien passt. Vor allem als Kreativer ist es unmöglich von 9 Uhr an, 8 Stunden am Tag auf Knopfdruck kreativ zu sein und das jeden Tag.

Zu dieser Zeit war ich gefangen in einem Vollzeitjob und einem berufsbegleitenden Studium. Die Doppelbelastung führte zu einer körperlichen und mentalen Erschöpfung.

Ich war ausgebrannt. Immer mehr und mehr und das nicht nur im Job, sondern auch mein Studium machte mir körperlich zu schaffen. Ich war so gut wie alle paar Monate erschöpft und krank und lag für mehrere Wochen flach. Weil ich es mit meinem Drang nach Perfektionismus und Leistung übertrieben hatte. Ich war unglücklich, fühlte mich verloren und sehnte mich umso mehr nach dem tieferen Sinn in meinem Leben.

Meine Seele sprach durch meinen Körper zu mir. Es war ein Weckruf für Veränderung.

Auf der Suche nach einem Massagetermin, um meine körperliche Erschöpfung zu lindern fand ich„zufällig“ Anaram Reiki. Ich wusste zu diesem Zeitpunkt nicht, was Reiki oder Chakren sind, aber war fasziniert davon, dass Körper, Geist und Seele in den Einklang gebracht werden. Etwas zog mich an und mir war klar, dass es hilfreicher ist als nur die kurzfristige Entspannung durch eine Massage. Auf ihrer Website las ich Kimyas Geschichte und jedes Wort resonierte mit mir. Ich wollte sie kennenlernen und buchte einen Termin. Schon im ersten Termin mit Kimya hat es sich so vertraut angefühlt. Ich ließ meinen Emotionen freien Lauf und fühlte mich so wohl in ihrer Gegenwart. Ich hatte mich zum ersten Mal richtig zu Hause gefühlt.

Sie wurde mein erste spirituelle Mentorin und klärte mich über Energien, dem Universum und das Leben auf. Sie teilte mir mit, dass meine Seele Heimweh hat und sich nach einem Ort sehnt, der voller Licht ist. Ohne es mit mental verstanden zu haben, wusste ich was sie meinte. Meine Seele wollte nicht hier auf dieser Erde sein, und sehnte sich nach einem lichtvollen Ort, zu dem meine Seele sich als Heimat sehnte. Ca. ein halbes Jahr haben wir an meiner Erdung gearbeitet, damit ich mich endlich in meinem physischen Körper sicher fühle und das Leben wirklich genießen kann.

Meine Dark Night of the Soul

Kimya brachte etwas in mir ins Rollen und ich beschäftige mich mehr mit spirituellen Themen wie dem Gesetz der Anziehung, Synchronizitäten, Luzides Träumen, etc. und war voll fasziniert. Ich habe erkannt, dass es mehr auf dieser Welt gibt als das, was mir mit dem bloßen Auge wahrnehmen können. Ich öffnete mich für Dinge, die man nicht mit dem bloßen Verstand erfassen konnte und bemerkte vermehrt doppelte Zahlen und dass es keine Zufälle gibt, sondern Synchronizitäten tatsächlich existieren.

Zu dieser Zeit, war ich noch fast jedes Wochenende feiern. Ich war in meiner Freizeit shoppen, um eine Leere in mir zu füllen. Ich wollte Menschen gefallen, dich eigentlich gar nicht mochte. Je mehr ich mich mit spirituellen Themen befasste, desto weniger verlor ich das Interesse an meinem Leben. Alles, was mir vorher Spaß gemacht hat, hat mir keine Freude mehr gemacht. Alles kam mir oberflächlich vor. Ich sehnte mich nach Tiefe. Tiefe Verbundenheit in Freundschaften und Unterhaltungen. Tiefe in meinem Sein. Dem Sinn meines Lebens. Der Sehnsucht danach, dass das doch nicht alles sein kann. Arbeiten zu gehen, das Wochenende abwarten, um sinnlose Dinge zu tun und dann das gleiche Spiel. Jeden Tag, jede Woche, jedes Jahr. Alltagstrott und Routine. Ich hatte das Gefühl vor einer Mauer zu stehen. Mitten im Nebel. Ich fühlte mich so unglaublich verloren.

Durch Mr. Google stieß ich auf „Dark Night of the Soul“. JA, die „Dunkle Nacht der Seele“ beschrieb meine Situation einfach perfekt. Ich habe sehr viele dunkle Momente erlebt. Momente, in denen ich mich von wichtigen Menschen aus meinem Leben verabschiedet habe und mehrere Monate in einem tiefen Loch der Einsamkeit war.

Das Jahr 2020 und die gesellschaftliche Situation waren für mich ein Geschenk. Denn dadurch, dass jeder gezwungen war zu Hause zu bleiben, fühlte ich mich nicht mehr allein und konnte das Alleinsein nicht nur akzeptieren sondern wirklich genießen lernen.

Kreiere den Sinn des Lebens selbst

Ich fing an mich in der Tiefe mit mir zu befassen. Ich hatte den Drang nicht nur Wissen zu konsumieren, sondern war bereit wirklich auf Entdeckungsreise in meine Innenwelt zu gehen.

2020 war für mich ein transformierendes Jahr voller Selbsterkenntnis und Selbstermächtigung. Ich besuchte Coachings, Workshops und habe an Programmen teilgenommen, Energiearbeit kennengelernt und all das half mir mich endlich so zu akzeptieren, wie ich bin. Ich habe gelernt, dass das Universum mich so designt hat und dass alle Erfahrungen, die ich machen durfte, mich zu der Person machen, die ich heute bin. Jede einzelne Erfahrung, egal ob positiv oder negativ gehören zu mir.

Und doch endet die Reise, die sich unser Leben nennt nie. Wir machen neue Erfahrungen entdecken jeden Tag etwas Neues über uns und unsere Mitmenschen.

Auf meiner Entdeckungsreise wurde mir eines klar: Dass ich nicht mehr nach dem Sinn suchen muss, sondern meinen Sinn des Lebens selbst erschaffen darf. Dass es meine Aufgabe ist, nicht irgendwo anzukommen oder zurück zu dem Ort voller Licht zurückzukehren, nachdem meine Seele Heimweh hatte. Sondern diesen lichtvollen Ort hier auf der Erde zu erschaffen und das Gefühl der Heimat wieder zurück zu bringen in eine Welt voller Dunkelheit und Schatten. Aus diesen hinaus zu wachsen und dadurch das eigene innere Licht heller erstrahlen zu lassen.

Ich weiß endlich, wer ich bin, was mich ausmacht und warum ich auf dieser Erde bin. Ich bin in meiner inneren Ruhe angekommen und kann endlich all meine Schatten und Lichtseiten annehmen. Daher sehe ich es als meine Pflicht an, meine emotionalen Erfahrungen, Wissen und Impulse zu teilen, um Menschen zu inspirieren auch ihren wahren Kern zu erkennen und ihr vollständiges Potenzial zu leben.

Ich danke dir für deine Zeit und freue ich von deinen Erfahrungen zu lesen. 
Julia

Weitere Blogbeiträge

No Comments

Post A Comment